Personalisiertes
Blood Flow Restriction Training
in der Rehabilitation
Blood Flow Restriction Rehabilitation (BFR) ist ein Krafttraining unter kurzfristiger Reduktion des Blutflusses an einem Arm oder Bein, indem man ein spezielles Torniquet (Manschetten)-System während der Übungen anbringt. Mit dieser Technik können mit signifikant weniger Zusatzgewicht Hypertrophie und Krafteffekte erzielt werden, die sonst nur mit hohen Gewichten möglich sind (30% des 1RM statt 70% des 1RM).
Der Einsatz dieser Methode macht Sinn, sobald Sie Kraft benötigen, aber noch nicht mit hohen Gewichten trainieren dürfen, können oder wollen.
Beispiele dafür sind:
- Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen an Fuß, Knie, Hüfte, Hand, Ellenbogen oder Schulter.
- Kraftaufbau vor Operationen
- Kraftaufbau bei Arthrosen in den Gelenken der oberen oder unteren Extremität
- Schmerzen am Bewegungsapparat aufgrund von Kraftungleichgewichten an den Extremitäten
- Nach langer erzwungener Ruhigstellung/Schonung von Bein oder Arm
Ablauf des Trainings:
Zuerst wird mittels Sensoren in der Manschette ihr persönlicher Okklusionsdruck gemessen und angebracht. Damit werden dann spezielle Übungen, die im Rahmen ihres Rehabilitationsplanes vorgesehen sind, mit dem Gerät durchgeführt. Eine Muskelgruppe wird nie länger als 8min unter Druck beansprucht. Ihr Muskel wird trotz geringen oder auch nur körpereigenen Gewicht das Gefühl haben, er muss sehr hart arbeiten. Das Gefühl kommt aufgrund der Bildung von Laktat, einem Enzym, das unter sauerstoffarmen Bedingungen entsteht und ein erwünschter Effekt von dem Training ist. Es ist wichtig, dass alle vorgegebenen Wiederholungen durchgeführt werden, um den gewünschten Krafteffekt zu erzielen. Sie werden schwitzen, ihr Blutdruck und ihre Herzfrequenz steigt an, wie bei einem normalen Krafttraining – das heißt, Sie brauchen die Bereitschaft und die internistische Gesundheit für ein anstrengendes Training.
Effekt:
Nach dem Training ist die Laktatproduktion gestiegen und es werden weitere Schritte im Körper eingeleitet, zB.: ein Anstieg von Wachstumshormonen und Muskelwachstumsfaktoren, die für die Synthese von Muskelproteinen und in weiterer Folge für den Kraftzuwachs wichtig sind.
Für einen optimalen Effekt wird, wie bei einem herkömmlichen Krafttraining, die Durchführung von 2-3x/Wo für 8-12Wochen empfohlen. In der Reha kann bei Bedarf gegen Ende bereits ein schleichender Übergang zum klassischen Krafttraining einfließen.
Sicherheit:
Die sichere Anwendung des BFR Training mit dem Delfi-System (hat die FDA 1 Klassifizierung von Medizinprodukten) nach „Owens Recovery Science“ ist vielfach wissenschaftlich untermauert (Hughes, L., et al. 2019; DePhillipo, N.N., et al. 2018) und wird schon seit Jahren in der Rehabilitation erfolgreich eingesetzt.
In Amerika arbeiten auch viele nationale Sportvereine damit, da das Krafttraining mit weniger Muskelkater einhergeht und damit auch besser in das sportartspezifische Training integrierbar ist.
Letztendlich ist es eine effiziente und sichere Form, früher in das Krafttraining einzusteigen und damit den Rehabilitationsprozess zu beschleunigen, da man weniger mit den Folgen von Muskelmasseverlust zu kämpfen hat.